Gismo wird erwachsen oder er hat ein Männerproblem

HSH können durchaus bis 5 Jahre Verhaltensänderungen zeigen, vor allem Rüden.
Allerdings habe ich bei Gismo da eher Zweifel.
Eher kann ich mir vorstellen, dass er Dir gegenüber ein sehr ausgeprägtes Schutzverhalten hat.
Er spürt natürlich, dass Du aufgrund der letzen Monate "schwach" bist, er selbst ist sicher auch etwas empfindlicher und alles ist neu für ihn und dann ist kein Mann mehr im Haushalt, also übernimmt er die Rolle.
Das bedeutet u.U., dass er alles was potentiell gefährlich ist (Männer eher als Frauen) , vorsorglich in die Schranken weisen will.
Unsere Beiden sind bei Meike auch wesentlich beschützender als bei mir.
Aber das ist auch nur eine mögliche Erklärung, was letzlich die Ursache ist, weiß ich auch nicht.
Sollte es zutreffen, solltest Du Dich ihm nicht schwach, sondern stark präsentieren: Du hast alles im Griff. Du gibst ihm Sicherheit. Usw...

Gruß

Götz

Liebe Heike

Da kann ich nur raten.
Andauernder Stress kann schon verschiedene rassetypischen Eigenschaften des Hundes verstärkt hervor treten lassen... HSH sind ja oft Sensibelchen.

Ich lese das aber eigentlich eher so, das Gismo die Situation ja zuerst als Positiv für sich eingeschätzt hatte.
Vielleicht hat ihn irgendwas verunsichert?
Ich würde mir in Gedanken die Situation nochmal in Erinnerung rufen und auf "Spurensuche" gehen. Kann er Schmerzen haben? War Gismo vielleicht aufgeregt oder zurückhaltender als sonst gewesen? Ist das beim streicheln passiert oder gab es räumliche Distanz zum Besuch. Hat er den Kontakt vorher gesucht? Hat der Besuch sein Verhalten verändert...?
Vielleicht findet sich ja eine Gemeinsamkeit.

Ich drück dir die Daumen

Liebe Grüße Tanja

Ha[lo Heike

ich habe mit Bobo ein ähnliches, nie gekanntes Problem. Bobo mag keine fremden Männer. Selbst wenn unser Nachbar aus dem Fenster schaut, knurrt sie. Beim abendlichen Spaziergang können schmächtige , männliche Personen ohne Probleme passieren, aber wehe es kommt ein großer, korpulenter Mann daher. Sie springt dann knurrend in die Leine. Ich bin dazu übergegangen, die Dame im Dunkeln nur mit Halti zu führen.

Die Unverträglichkeit fremden Hunden gegenüber, habe ich mit Leckerchen und dem entsprechenden Befehl ganz gut in den Griff bekommen.

Unsere Uschi war ein sehr sozialer und verträglicher Kaukase. Sobald sie aber alleine in einem Raum war und ein Fremder dazu kam, stellte sie sich knurrend davor, sodass diese Leute sich nicht trauten, nur eine Bewegung zu machen. Ich muss dazu bemerken, dass Uschi während der Wintermonate (wenn die Schafe im Stall waren) bei uns im Büro, mit Publikumsverkehr, war. Sie hat sogar mal einen Einbrecher, der schon im Keller war, verjagt.

Ich weiß leider auch nicht, wie ich Bobo dazu bekomme, fremde Männer zu akzeptieren. Am Wochenende haben wir sie mit in einen Baumarkt genommen, aber auch wieder mit Halti, und es klappte wunderbar.
Bis Ende April muss ich es einigermaßen in den Griff bekommen, da ich mit ihr 2 Tage in ein Hotel möchte.

Auch ich bin für Ratschläge dankbar.

Karin

Das komische ist ja, dass er beide Mal freindlich auf die Männer zugegangen ist, hat sich beim ersten Mal mit Leckerchen füttern lassen und heute kraulen lassen.

Gismo schlug beim ersten Mal um als der Nachbar auf der Couch saß und ihm ein weiteres Leckerchen geben wollte. Gismo stand vor ihm. Und dann schlug er um von freundlich in knurrend, schnappend. Mein Ex-Mann war zu dem Zeitpunkt nicht mehr im Haus.

Heute war ich mit Gismo alleine als am Vormittag die Bekannte mit ihrem Freund kam. Auch hier war er zunächst freundlich, freute sich regelrecht über den Besuch, schmieß sich an den Mann, ließ sich kraulen und nach 5 Min. schlug sein Verhalten von superfreundlich ins knurren um.

Der Bekannten gegenüber war er total lieb gegenüber. Ich muss aber auch dabei sagen, er hat meinen Ex-Mann sehr schnell alzeptiert, er hat sehr schnell eine gewisse Bindung zu ihm aufgebaut. Die spielen und toben zusammen, wenn ich Spätdienst habe, geht er mit ihm raus.

Ausgesperrt war Gismo auch nicht, er darf immer den Besuch begrüßen, eben weil er sich bis jetzt immer wie ein Schosshund verhalten hat. Schmerzen kann er eigentlich auch keine haben dann würde er das Verhalten auch uns gegenüber zeigen, wenn wir ihn kraulen.

Vielleicht ist er durch die neuen Lebenszmstände tatsächlich verunsichert, keine Ahnung aber ich hab ihn in 4 Jahren so noch nicht erlebt.

War Gismo früher mal anders? Hatte er mal ein Problem mit fremden Menschen?
Frage deshalb weil ich vor nem halben Jahr lernen mussten das alte Verhaltensprobleme unter Stress plötzlich wieder aktuell werden können.

Wir wollten Walky an eine Hundepension gewöhnen, beim Besichtigungstermin fand sie es noch toll dort . Als sie dann alleine da war, hat sie das so stark unter Stress gesetzt das sie wieder aggressiv wurde gegen die Betreuer, die sie eigentlich vorher noch gemocht hat und gegen die Hunde. Es änderte sich bei nachfolgenden Besuchen nur in soweit, das sie zwar nicht mehr aggressiv reagierte, sondern sich total aufgab und sogar krank wurde. Da haben wir es dann aufgegeben und eine andere Lösung gefunden.

Aber ein Umentscheiden von Positiv in Negativ trotz entspannter Atmosphäre kenne ich von meinem Hund nicht Da ist es ja eher umgekehrt.

Nein, Gismo hat noch nie Probleme mit Männern oder generell mit Fremden gehabt.

Sagte ja, bis Montag war er "immer" durchweg freundlich und blieb es auch. Er motierte bei Fremden dann mehr zum Schosshund, wollte gekrault werden.

Ich hab ihn von Welpen an und bis Montag hat er ein solches Verhalten nicht gezeigt.